Die Dorsch-Laichzeit ist die beste Meerforellen-Angelzeit
Was für ein Tag! Frühs um 5 klingelte der Wecker am Morgen des 19. Februars 2019. Geschlafen hatte ich (wie fast immer vor einem Angeltag, der sehr früh beginnt) nicht viel; viel zu aufgeregt war ich, endlich wieder auf Meerforellen zu gehen. Mefoangeln kann echt anstregend, aber auch super spannend sein. Umso leichter viel mir das Aufstehen. Die Angelsachen hatte ich abends schon gepackt (Spinnrute mit der neuen Rolle und geflochtener, gelber Schnur; Rucksack mit Angelköder gepackt, Wathose und Watgürtel aus dem Keller geholt, Thermo-Unterwäsche bereitgelegt, Neopren-Handschuhe, Mütze, Angelschein, Watkescher, Bauchtasche, Action-Kamera).
Das Angeln auf Meerforelle ist eine enorme Herausforderung – zumal ich erst ein paar Mal den Versuch unternommen habe, den „Fisch der 1.000 Würfe“ zu fangen. Beim ersten Mal gab es zaghafte Anfasser und einen Biss in Kiel. Beim zweiten Mal waren wir 4 Angler auf einem Kleinboot vor Rügen. Eine Meerforelle fingen wir, was nicht gerade besonders üppig war. Dieses Mal stand ich also unweit von Rostock mit Wathose im Wasser der winterlichen Ostsee und versuchte erneut mein Glück.
Ausrüstung fürs Meerforellenangeln:
Angelrute: „Normale“ Spinnrute Hier klicken! Angelrolle von DAIWA mit 13er geflochtene Schnur: Hier klicken! Angelschnur: Geflochtene Schnur, Farbe Gelb, Stärke 13 kg Tragkraft (ideal zum Angeln auf MeFo, Dorsch und Zander). Hier klicken! Köder: Snaps und Blinker, ~20-30 g, verschiedene Farben. Hier klicken! Immer dabei: Fluorocarbon als Vorfach zwischen Kunstköder und Hauptschnur Wathose: Neoprenwathose. Hier klicken! Wärme für Innen: Thermounterwäsche.Hier klicken! Neopren-Handschuhe: Damit die Finger warm bleiben. Hier klicken! Watkescher mit Gumminetz. Hier klicken!
Gerade in den letzten 2 Wochen sind die Temperaturen merklich gestiegen. Von diversen Anglern und Quellen wurden bereits viele gute Fänge gemeldet. Somit stieg die Lust, es nun endlich wieder zu tun: mit der Angelrute in der Hand, einem Inliner und einer Polarmagnus-Fliege als Beifänger an der geflochtenen Schnur beködert UND dem Herzen voller Hoffnung, eine wunderschöne, silbrige Meerforelle ans Band zu bekommen.
Stimmt das Angelwetter, beginnt das Abenteuer Meerforelle
Bei den „guten Voraussetzungen“, um eine echte Chance zu haben, gehen die Meinungen erfahrener Meerforellen-Angler auseinander. Die einen schwören auf Angelstellen mit Steinen im Wasser bei auflandigem Wind und milden Luft- und Wassertemperaturen.
Allgemein lieben Forellen kaltes, sauerstoffreiches Wasser. Bei winterlichen Bedingungen angeln zu gehen heißt sich der Kälte zu stellen: Wind und Wasser können Anglern schnell die Lust verderben; erst recht bei eisigen Bedingungen, dann frieren die Rutenringe zu. Gegenmitteln wie das Einsprühen der Angelschnur mit Grafit sind umstritten. Der Einfluss von Grafit auf die Umwelt ist zweifelhaft.
Der Plan für den Angeltag sah also wie folgt aus: gegen 9:30 Uhr am Strand eintreffen, der zuvor dank gründlicher Recherche mit Google Earth auskundschaftet wurde. In der Brandung verlaufen hier alle 30 Meter Wellenbrecher-Pfähle ins Meer. Links und rechts davon positionierten wir uns in etwa Knietiefes Wasser, manchmal auch bis zur Brust.
Kraut gab es hier so gut wie gar nicht im Wasser; lediglich ein „ernstzunehmender“ Hänger ereignete sich. Bisse gab es hier aber keine. Wir warfen und warfen immer weiter, gingen nach 20-30 Minuten zum nächsten Abschnitt, doch es wurde nicht besser. Das Wetter machte uns dazu einen Strich durch die Rechnung: immer mehr graue Wolken zogen auf, der Wind frischte auf und die Brandung wurde stärker. Bald hatten wir Probleme, unsere Köder überhaupt noch mit spürbaren Bewegungen durch das Wasser zu führen.
Das war der Zeitplan für den Angeltag
Warum beißen die Meerforellen nicht an?
Nach ein paar Stunden entschieden wir uns dann, eine andere Taktik zu probieren. Wir fuhren ein ganzes Stück weiter, wo die See etwas geschützter vor dem Wind war. Die Brandung war hier viel seichter und das Angeln insgesamt besser möglich. Doch Wurf um Wurf, Minute um Minute, Stunde um Stunde: es tat sich einfach nichts! Unsere Köder hatten wir inzwischen mehrfach gewechselt: blau-grün, gelb, schwarz; weder Snaps, noch Fliege, noch Inliner wollten gebissen werden – oder gab es hier einfach keine Meerforellen?
Einen letzten Spotwechsel nahmen wir vor. Ein einheimischer Angler, der uns dort begegnete, schwärmte uns regelrecht von den Fangerfolgen vergangener Tage. Wir waren dadurch nicht mehr motiviert, eher das Gegenteil. Dort ereignete sich aber gar sagenhaftes: Der ältere Angler hatte besagten Angelplatz gerade erfolglos verlassen. Schon beim ersten Wurf meines Mitstreiters biss eine deutlich silberne Meerforelle auf seinen Köder – wir konnten es nicht glauben. YES! Endlich haben wir Gewissheit, dass es hier Fisch gibt!! Musste man vielleicht erst einmal 1.000 Würfe getätigt haben, um sozusagen den Fluch zu brechen?
Endlich der Beweis: Hier gibt es Meerforellen!
De Freude war groß – selbst dann noch, als sich die Meerforelle losriss bzw. der Köder ausschlitzte. Mit einem Schwanzschlag verschwand sie wieder im Wasser. Die folgenden 45 Minuten werde ich sicher nicht so schnell vergessen… weitere Bisse folgten nun Schlag auf Schlag, teilweise jeder Auswurf endete mit einem Fisch am Haken. Die Meerforellen (kleine Grönländer bis mittelgroße Silberbarren bis 50+ cm) machten unsere Bekanntschaft; die allermeisten ließen wir zurück in die Freiheit. Aber was hier passierte, ist nicht mit Worten zu beschreiben.
Kann es sein, dass wir ein Forellennest gefunden haben? Oder dass eine gigantische Schule hier vorbeizieht? Es war der immer gleiche Fleck, den wir anwarfen und Bisse ernteten. Zwei Fische wurden entnommen. Beim Versorgen fiel uns auf, dass beide Meerforellen nichts in ihrem Magen hatten. Keinen Hering, keine Sprotten, keinen Sandaal, auch keine Krebse. War es ein Augenblick des kollektiven Raubzugs, der uns das Glück beschert hatte? Oder war es der glückliche Umstand, den richtigen Köder zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eingesetzt zu haben? Fragen über Fragen. Nach etwa 45 Minuten ließ die „explosionsartige“ Zahl der Bisse genauso plötzlich nach, wie sie begonnen hatte. Wir waren mehr als happy und packten unsere 7 Sachen. Auf dem Rückweg plauderten wir noch geraume Zeit darüber, wie strapaziös dieser Angeltag war und welchen glorreichen Ausgang er noch hatte.
Wetterbedingungen zum Meerforellenangeln
FAZIT: Am Ende des Angeltages
Der Mythos Meerforelle geht jetzt erst richtig los. Mehrere Meerforellen in 60 Minuten – dieses Ergebnis wird nicht so leicht zu wiederholen sein. Als „learnings“ halten wir folgende Erfahrung fest:
Gerade beim Meerforellenangeln muss man den Fisch suchen, suchen und suchen. Und nicht aufgeben, sondern stets weiter machen.
– Köderwechsel: hin- und wieder mal Farbe, Form und Gewicht ändern
– Angelplatz: auch den Spot von Zeit zu Zeit wechseln
– Strecke machen: Nicht zu lange nur einen Ort anwerfen!
– Tempo: Frequenz beim Einholen variieren; nicht zu schnell kurbeln, wenn es kalt (Wasser und Lufttemperatur!) ist.
>> Dann wird sich der Erfolg einstellen. Nicht mit Garantie, aber mit Wahrscheinlichkeit und gut Glück.
>> Und WICHTIG: Wenn die Meerforelle eine bräuliche Färbung aufweist, trägt sie ein Laichkleid und MUSS wieder frei gelassen werden!!
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