Heringsangeln: So wird das Angeln auf Hering in Nordsee und Ostsee zum Erfolg!

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Heringsangeln: Angeln auf den kleinen silbernen Speisefisch, genannt Hering

Eine der leichtesten Angelarten ist das Angeln auf Hering. Der atlantische Hering (wissenschaftlicher Name: Clupea harengus) lebt in Schwärmen und kommt in Deutschland sowohl in der Nordsee, als auch der Ostsee vor. Hering zählt zu den beliebtesten Speisefischen überhaupt. Äußerlich ist der Fisch relativ einfach zu beschreiben: spindelförmiger Körper, max. 45 cm lang; der Rücken ist grün-bläulich gefärbt, der Rest des Körpers silbrig und mit glänzenden Seiten bedeckt.
 
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Hering: Einer der häufigsten Fische der Welt

Heringe ziehen in großen Schwärmen im Meer umher. Als Lebensraum bevorzugen sie tiefe Gegenden von 40-70 Metern, weit draußen auf dem offenen Meer. Zur Laichzeit zieht es sie in die Küstennähe, um in der Paarungszeit zu laichen. Diese Laichwanderungen von Schwärmen mit Millionen von Heringen nennt man ‘Heringszüge‘ und gehen über viele Tausend Seemeilen hinweg.
 
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Was ist das Besondere am Hering?

Das „Silber der Meere“: So wurde der Hering gerne in der Geschichte bezeichnet. Der soziokulturelle wie auch wirtschaftliche Stellenwert des Herings ist nicht nur historisch gesehen sehr hoch gewesen – für den kleinen Fisch. „Silber“ steht dabei nicht nur für das Äußere des Herings: wirtschaftlich hat der Hering Jahrhunderte lang der deutschen Hanse Reichtum durch einen florierenden Handel verschafft.
Hering galt als ein „Arme-Leute-Essen“: In Zeiten knapper Nahrung bewahrte er die Bevölkerung vor Hungersnöten. Es gab sogar Kriege um die Fanggebiete und Fangrechte des Herings. Durch die gute Haltbarmachung ermöglichte der Hering als Proviant auf weiten Fahrten (über See) das Überleben der Mannschaft.
Es stimmt also: Nicht alles, was glänzt, ist gold 😉

Der Ehrennamen für den Hering: Bismarck: Der Leibarzt von Otto von Bismarck ordnete dem deutschen Kanzler eine Diät an, um sein Übergewicht los zu werden. Die Art der Zubereitung (sauer eingelegte Heringsfilets, wird auch für Rollmops verwendet) schmeckte ihm sehr. Ein gewitzter Stralsunder Fabri-kant von Fischkonserven erfuhr von der Vorliege von von Bismarck. Er schenkte dem Kanzler ein Fäss-chen voll Hering und bat ihn darum, sein Produkt als „Bismarck Hering“ vertreiben zu dürfen.
Zentraler Teil Im Kreislauf: Dem Hering kommt als Nahrungsquelle im Kreislauf des Meeresökosystems eine essentielle Bedeutung zu. Viele andere Fische, Meeressäugetiere, Vögel etc. ernähren sich von ihm.
 
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Gute Nährwerte: Der Hering besitzt einen Fettgehalt von bis zu 15% und somit vergleichsweise viel Omega 3-Fettsäuren. Er ist kalorienarm und besitzt viele Nährwerte. Es gibt vielfältige Zubereitungsar-ten von leckeren Heringsgerichten. Dazu zählen: Grüner Hering, Brathering, Räucherhering, sauer einge-legter Hering, Matjes, Rollmops, Heringssalat.
Rezepte und mehr zum Thema Fischküche: Hier klicken!.
 
 

Silberlinge fangen: So geht das Heringe angeln in Nordsee und Ostsee

An einigen Küstenorten kann man Heringe nahezu ganzjährig fangen, an vielen Orten jedoch nur zur Laichzeit. Um Heringe zu angeln, kann man dann in Hafenbecken, Molen, Seebrücken oder vom Klein-boot aus sein Glück probieren.
Auch auf offener See kann man sein Glück probieren (Voraussetzung ist ein gutes Echolot). Sobald ein Schwarm Heringe erscheint, heißt es: Rute raus, Köder ins Wasser! Nach spätestens einer Minute wird der Schwarm weitergezogen und das Boot abgetrieben sein. Wenn jetzt kein Hering am Haken hängt, musst Du es eben noch ein paar Male probieren. 😉 Bei mir hat es auch erst beim 4. oder 5. mal ge-klappt – dafür hatte ich einen ordentlichen Burschen gefangen. Diese etwas „sportliche Art“ fetzt auf jeden Fall, wenn man auf actionreiches Aktivangeln steht.
 
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Ostseeheringe angeln: Kritische Betrachtung

Seit 2018 dürfen die Heringsfischer übrigens nicht mehr die gefangenen Ostsee-Heringe als „Öko-Fisch“ (Siegel der Marine Stewardship Council, kurz MSC) verkaufen. Der Grund für die Aberkennung ist, dass der Bestand keine nachhaltige Größe mehr habe. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Beeinträchtigung der Regeneration (u.a. durch Klimaveränderungen). Gefangen werden die Heringe von den kommerziel-len Fischern in der Ostsee mit Stellnetzen, auf hoher See mit Ringwaden oder Schleppnetzen. Quelle: merkur.de und ndr.de.

Das Thünen-Instituts für Ostseefischerei sieht den fischbaren Bestand an Heringen in der Ostsee in Ge-fahr. Daher wurde die Empfehlung erteilt, den Heringsfang in der Ostsee komplett einzustellen. In der Nordsee sei es dagegen um den Heringsbestand noch bessergestellt. Quelle: morgenpost.de
 
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Antworten auf die häufigsten Fragen zum Heringsangeln:

1.) Heringsangeln welche Rute?



Die richtige Angelrute ist ein grundlegender Bestandteil der Angelausrüstung. Zum Tragen kommen ne-ben dem Zielfisch (Größe, Lebensweise, Agilität) auch die Angelmethode (vom Ufer oder vom Boot). Aus weiteren Anforderungen wie die technischen Fertigkeiten (Wurfgewicht, Steifheit, Biegungsverhal-ten -und Rutenaktion) ergeben sich sind ebenfalls wichtige Aspekte und müssen bei der Wahl der richti-gen Rute für das Angeln auf Hering beachtet werden.

2.) Heringsangeln welche Schnur?



Unterschiedliche Angelschnüre wie monofile und geflochtene Schnüse bieten verschiedene Vor- und Nachteile beim Angeln. Vor der Wahl der geeigneten Angelschnur gilt daher beim Heringsangeln – wie immer beim Angeln – folgende Fragen zu prüfen:

Auf welche Distanz wird geangelt? Wie lebt der Zielfisch? Welche Angelmethode soll angewendet wer-den? Wie erfolgt die Köderführung? Handelt es sich um einen kampfstarken Fisch (im Drill)? Was ist über das Bissverhalten des Zielfisches bekannt? In was für einem Gewässer wird geangelt (Süßwasser oder Salzwasser)? Wie groß/schwer ist der Zielfisch?

Aus den Antworten ergeben sich die Anforderungen und Funktionen an die Angelschnur, um erfolgreich Herings angeln zu gehen.

3.) Welche Rolle zum Heringsangeln?



Die Angelrolle (englisch „rod“ oder „fishing rod“; früher gerne auch „Angelkurbel“ genannt) ist weit mehr als nur das Schnurdepot und für das kontrollierte Einholen und Freigeben der Angelschnur im Ein-satz beim (Herings-)Angeln. Vor allem beim Drill müssen die Schläge des kämpfenden Fisches durch die Rollenbremse – sofern sie richtig eingestellt ist – abgefangen werden. Damit wird verhindert, dass es zu einem Schnurbruch kommt und der Fisch kann kontrollierter gedrillt werden. Entscheidene Funktionen und Faktoren für die passende Angelrolle zum Heringsangeln sind erneut: der beabsichtigte Zielfisch (Größe, Gewicht, Drillverhalten), benötigte Kapazität und Art der Angelschnur, Übersetzung, Gewicht der Rolle, Anzahl der Kugellager in der Rolle, die Getriebeart sowie ggf. Rollenart (Stationärrolle, Multi-rolle oder Baitcaster).

Tipp: Heringsangeln findet im Salzwasser statt – daher sollte die Rolle auf jeden Fall salzwasserfest sein.

4.) Welche Ausrüstung zum Heringsangeln?



Eine gültige Angelerlaubnis (Fischereischein, Angelgenehmigung) ist absolut Pflicht! Ebenso ein Knüppel und ein scharfes, spitzes Messer zum Fische töten. Gerade beim Heringe angeln ist ein Behälter zum Aufbewahren der gefangenen Fische sehr nützlich (z.B. Eimer oder Kühlbox); eine Schere zum Ausneh-men der Heringe ist ebenfalls sehr hilfreich. An Gewässern, wo es erlaubt ist, darf auch gerne ein Draht-setzkescher eingesetzt werden, um die gefangenen Heringe (vorher abtöten!) zu entschuppen.

5.) Heringsangeln was brauche ich?



Alles, was man immer zum Angeln benötigt (gültige Angelerlaubnis, eine passende Angelrute und Angel-rolle mit geeigneter Schnur zum Heringsangeln; Vorfach, Köder, Knüppel/Fischtöter zum Abschlagen, Messer, Eimer oder Kühlbox mit ausreichend Behälter für den Fang; Sitzgelegenheit, Handtuch, Schere, …).

6.) Wann ist Heringsangeln in hvide sande



Die dänische Hafenstadt Hvide Sande liegt an der Nordsee – Heringsangeln dort unterscheidet sich fun-damental vom Heringe angeln an der Ostsee. Die Nordsee hat deutliche Gezeiten, ergo ist die Tide (Eb-be, Flut) eindeutig erkennbar. In der Nordsee finden die Heringe vollständig unterschiedliche Lebensbe-dingungen vor: Größe und Tiefe des Gewässers sind anders, die Wassertemperatur, das Nahrungsange-bot, die Gezeiten.. Das Heringsangeln in Hvide Sande stellt somit völlig andere Anforderungen an He-ringsangler. Mehr dazu (Fangzeiten, Angelplätze, Vorschriften und Angelbedingungen) im E-Book „Der Hering ist da“.

7.) Ab wann heringsangeln?



Die gute Nachricht zuerst! Heringsangeln ist an bestimmten Orten an der Ostsee ganzjährig möglich!

Heringe leben in Schwärmen und sind nicht unbedingt standhaft, was ihren Aufenthaltsort betrifft. Den-noch sind sie an manchen Küsten auch außerhalb der Laichzeit fangbar.

Die „beste Zeit“ ist tatsächlich die Laichzeit. Diese erstreckt sich bei dem Bestand der „Frühjahrs-Laicher“ auf das Frühjahr; andere Heringsbestände in der Ostsee (man spricht auch von „Schulen“) lai-chen im Herbst.

Mehr zu den Fangzeiten, Fangplätzen und Angelmethoden zum Angeln von Heringen bekommst Du: hier!

8.) Wann ist heringsangeln 2020?



Genau kann man nicht vorher sagen, wann die Laichwanderungen der Heringe in der Ostsee beginnen, geschweige dann,

wann sie im Frühjahr an welcher Küste eintreffen. Nur so viel ist sicher: In der Nordsee setzt die Laich-zeit immer etwas später (ca. 6-8 Wochen) ein.

9.) Wann heringsangeln?



In der Ostsee: ganzjährig möglich (nicht überall, aber an manchen Orten – also vom Ufer aus – fast im-mer). Besonders gut geht das Heringsangeln in der Laichzeit im Frühjahr oder im Herbst auf den sog. „Herbsthering“. In der Nordsee beginnt die Laichzeit einige Wochen später. Immer kannst Du es auch probieren, auf hoher See mit einem Echolot nach Heringsschwärmen Ausschau zu halten und dann ggf. mal schnell die Angel auszuwerfen. Das funktioniert auch, ist allerdings „sehr sportlich“ (weil innerhalb ein paar Sekunden ist der Schwarm weitergezogen) und man muss echt schnell sein.. macht aber auch Spaß 😉

10.) Wie lange heringsangeln?



Die Heringe kommen in der Laichzeit in die Küstenregionen der Ostsee. Wenn die Fortpflanzung vollen-det/beendet ist, ziehen sie wieder raus, in die offene See, in tiefere Regionen. Es gibt keine feststehen-de Regel oder Ereignis, um treffsicher sagen zu können, wie lange die Laichzeit dauert. Wenn sie vorbei ist, wirst Du keine Heringe mehr fangen – zumindest dort, wo sie nicht das ganze Jahr über immer wie-der gefangen werden können.

11.) Wie heringsangeln?



Ganz einfach: Mit einer Angel und der passenden Angelausrüstung. Das ist ein Angelrute aus Kunststoff, Kevlar oder einem Gemisch aus verschiedenen Materialien (historisch gesehen diente im einfachsten Falle ein Bambusrohr oder langer Ast als Angelrute), einer Angelrolle mit Kurbel, einer Angelleine („Seh-ne“ aus monofiler oder geflochtener Schnur, sowie einem Vorfach mit Köder und Haken. Das Angeln selbst ist schnell erklärt: Du wirfst die Angelrute aus, d.h. der Köder wird möglichst weit ins Wasser ge-worfen. Dann sinkt er langsam zum boden und kann nach und nach eingekurbelt werden. Durch gekonnte Bewegungen und Manöwer wird so dem Köder (oder Köderimmitat) Leben eingehaut. Angelst Du an der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit und mit dem richtigen Köder, werden die Heringe beißen und mit Glück am Haken bleiben – bis Du sie gedrillt (eingekurbelt) hast und den Fang gelandet (= an Land) hast.

12.) Heringsangeln wo?



Heringsangeln ist sowohl an/in der Nordsee, wie auch der Ostsee möglich. Neben der deutschen Küste bieten sich auch die Nachbarländer Holland, Polen, Dänemark, Norwegen, Finnland und England zum Heringsangeln an.

Zu beachten gibt es, dass – egal wo Du Heringe angeln gehen willst – musst Du Dich vorher informieren, welche Bedingungen für das Angeln vor Ort für das beabsichtige Gewässer gelten. Und immer eine gültige Angelgenehmigung/Fischereischein besitzen.

Die Bedingungen für das Heringsangeln ist teilweise sehr unterschiedlich, was beispielsweise die erlaubte Hakenanzahl, das Angeln vom Boots aus oder die Verwendung von Drahtsetzkeschern betrifft.


 
 
 

Alles über Heringe in der Nord- und Ostsee
Im E-Book „Der Hering ist da“ habe ich Angelspots erkundet und viele Orte zum Heringe angeln in einer Karte angelegt. Dort sind auch die Angelbedingungen und -bestimmungen zusammen gefasst.
 
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Damit hast Du alle Informationen zusammen und kannst in die Heringssaison 2020 starten. Mehr erfahren: Hier klicken!
 
 

Aktuelle Beiträge zum Heringsangeln in Nord- und Ostsee

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